Sa Calobra von Palma

Sa Calobra: Das End-Monster der Serra

Wenn ihr nach dem **härtesten und lohnendsten Raderlebnis auf Mallorca** sucht, habt ihr die ultimative Herausforderung gefunden. Dies ist wahrscheinlich eine der anspruchsvollsten Routen der Insel und erfordert zweifellos eine **gute Kondition**. Mit über **2500 Höhenmetern** konzentriert sich die Anstrengung auf die Giganten der Serra: Der Anstieg von Sa Calobra zum Coll dels Reis ist, zusammen mit dem Puig Major, einer der längsten und härtesten der Insel und weist Rampen auf, die an Schlüsselstellen **über 10%** erreichen. Seid bereit, denn diese Route hat **End-Monster-Niveau**.

Die Legendäre Route: Palma > Sa Calobra > Sóller (Das Große Abenteuer)

Das ist die Strecke, über die man spricht. Eine Langstrecken-Herausforderung, die die Schönheit des Inselinneren Mallorcas mit der Majestät der Serra verbindet und an einem epischen Tag fast **3000 Höhenmeter** sammelt. Bereitet eure Beine und eure Kamera vor!

1. Phase I: Einfahren in die Berge (Palma - Caimari)

Wir starten in Palma mit einem ruhigen, flachen Abschnitt, perfekt, um den Körper aufzuwärmen. Wir fahren über Nebenstraßen, die charmante Dörfer wie Santa Maria, Consell und Binissalem durchqueren, und genießen die ländliche Landschaft der Insel bis nach Lloseta. Dieses Einrollen ist entscheidend, um Kräfte zu sparen, bevor die Straße ansteigt. In Caimari beginnt das Abenteuer erst richtig.

2. Phase II: Die Erste Große Anstrengung (Coll de Sa Batalla)

In Caimari greifen wir den ersten großen Anstieg an: den Coll de Sa Batalla.

• Profil: Ein sehr angenehmer Anstieg von **7 km** mit einer Durchschnittssteigung von **5,5%**. Er ist lang und konstant, ideal, um den eigenen Kletterrhythmus zu finden, ohne sich zu sehr zu verausgaben.
• Übergang: Nach dem Pass wird das Gelände wunderschön wellig und führt uns durch einen „Auf und Ab“-Abschnitt bis zum Schlüsselpunkt: der Abzweigung nach Sa Calobra.

3. Phase III: Die Schönheit der Falle (Abfahrt zum Meer)

Nach einer kurzen Verschnaufpause am Coll dels Reis (dem höchsten Punkt vor der Abfahrt) beginnt der spektakulärste und mental anspruchsvollste Teil der Route.

• Die Abfahrt: Genießt die **28 Kurven**, die euch zum Meer führen. Die Ingenieursleistung ist unglaublich, besonders der **„Krawattenknoten“ (Nudo de Corbata)**.
• Die Mentale Herausforderung: Unten angekommen, vergesst nicht: Jeden Meter, den ihr abfahrend genossen habt, müsst ihr euch wieder erkämpfen! In der Cala de Sa Calobra füllt ihr eure Flaschen auf und atmet tief durch.

4. Phase IV: Der Große Wiederanstieg (Das 10-km-Monster)

Dies ist der Höhepunkt. Der Wiederanstieg zum Coll dels Reis sind **10 Kilometer ohne Pause**.

• Die Herausforderung: Die Steigung ist konstant und erfordert eine anhaltende Anstrengung. Die härtesten Rampen **übersteigen 10%** – eine Charakter- und Beintest für jeden Radfahrer. Diesen Pass mit der angesammelten Müdigkeit zu erklimmen, verleiht euch den Titel des **Bezwinger des End-Monsters**.

5. Phase V: Die Epische Rückkehr (Puig Major und Sóller)

Anstatt den einfachen Rückweg zu nehmen, vollenden wir die Legende:

• Die Seen: Vom Coll dels Reis fahren wir zu den Seen Cúber und Gorg Blau und steigen kurz zum Monnàber-Tunnel auf.
• Abfahrt nach Sóller: Es folgt eine wohlverdiente Belohnung: eine sehr lange **14 km Abfahrt** hinunter ins Sóller-Tal. Lockert die Arme und genießt es!
• Die Letzte Anstrengung: Von Sóller aus wartet noch ein letzter ruhiger und schöner Pass: der **7 km lange Anstieg des Coll de Sóller**. Seine verkehrsfreien Kurven sind die letzte Medaille des Tages.

Mission Erfüllt: Die Rolle nach Palma

Nachdem der Coll de Sóller bezwungen ist, erwartet euch eine lange, sanfte Abfahrt in die Hauptstadt. Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt die härteste Route Mallorcas abgeschlossen. Ihr habt euch das Abendessen und, was noch wichtiger ist, die Geschichte verdient, die ihr erzählen könnt.

Überlebenstipps und Wichtige Hinweise

Eine „End-Monster“-Route erfordert eine gut definierte Strategie. Achtet genau auf diese Tipps zur Sicherheit und Anstrengungsbewältigung, um einen erfolgreichen und angenehmen Tag zu gewährleisten.

Sicherheit, Verkehr und Klima

• Meidet Menschenmassen: Versucht, **unter der Woche** und außerhalb der Monate Juli und August zu fahren. An Wochenenden, besonders im Sommer, leiden die Straße nach Lluc und die MA-2141 (Sa Calobra) unter starkem **Verkehrsaufkommen**, was den Fahrspaß und die Sicherheit mindert.
• Offener Verkehr: Denkt daran, dass ihr im **offenen Verkehr** fahrt. Seid besonders **vorsichtig mit Reisebussen in der Serra** (die in unübersichtlichen Kurven Vorfahrt haben) und mit **Touristenautos**, deren Verhalten beim Bewundern der Landschaft unvorhersehbar sein kann. Seid sichtbar und fahrt vorausschauend.
• Die Sommerhölle: Die **Hitze in den zentralen Monaten** kann brutal sein. Fahrt sehr früh los (bei Sonnenaufgang), um die stärkste Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Ein Hitzschlag beim Anstieg von Sa Calobra ist ein ernstes Risiko, wenn ihr euch nicht ausreichend hydriert.

Taktik zur Anstrengungsbewältigung

• Seid Konservativ: Die Route ist sehr lang und hart. Ihr müsst am Anfang äußerst **konservativ** mit eurer Anstrengung umgehen.
• Kein Entkommen: Erinnert euch an die goldene Regel von Sa Calobra: **Einmal abgestiegen, gibt es keine andere Wahl, als wieder hochzufahren**. Spart immer Energie für die letzten 10 Kilometer des Anstiegs zum Coll dels Reis.

Verpflegung: Wo ihr anhalten könnt

Eine gute Ernährungsstrategie ist euer bester Verbündeter. Dies sind die wichtigsten Verpflegungsstellen:

• Lluc / Coll de Sa Batalla (Beginn der Serra):

  Dies ist ein klassischer Treffpunkt für Radfahrer. Ihr findet die **Tankstelle Coll de Sa Batalla** oder das berühmte **Can Gallet**. Ihr werdet sehen, dass sie gut auf Radfahrer eingestellt sind und manchmal sogar einen kleinen Werkzeugbereich für mechanische Probleme anbieten.

• Sóller (Nach der Abfahrt):

  Jede Bar und jeder Supermarkt im Dorf Sóller dienen euch gut. Es gibt jedoch einen **Agromart** direkt am Ende der Puig Major-Abfahrt, der ein sehr bequemer Ort ist, um sich mit lokalen Produkten zu stärken, bevor ihr den letzten Coll de Sóller in Angriff nehmt.

• Sa Calobra (Boden der Bucht):

  Es gibt ein paar **Bars**, wenn ihr den Meeresspiegel erreicht. Sie sind eure einzige Möglichkeit, vor dem Anstieg Wasser aufzufüllen. **Wichtig:** Aufgrund ihrer abgelegenen Lage und des Tourismus solltet ihr prüfen, ob sie geöffnet sind, und beachten, dass die Preise logischerweise nicht günstig sein werden.